TV-Mitarbeiter wegen illegalen ETH Minings verurteilt

TV-Mitarbeiter wegen illegalen ETH Minings verurteilt

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 16 Juni 2022

Der Verweis auf die Tätigkeit des Beklagten wirkt komisch. Sie ist aber Story-entscheidend, der Miner verursachte nämlich einem TV-Sender einen Schaden.

Mining blieb eine ganze Weile unerkannt

Zuhause in Andalusien, erkannte ein Mitarbeiter eines spanischen einen Regionalsender, wie chancenreich Mining sein kann. Anders als in anderen Berichten zu illegalem Schürfen digitaler Währungen geht es im vorliegenden Fall nicht um Maßnahmen zum Bitcoin. Der Angestellte des örtlichen Senders Canal Málaga in Spaniens Region Andalusien hatte sich den Medienberichten zufolge für die Nr. 2 am Markt, also Ethereum, entschieden. Das eigentlich Kuriose an der Meldung ist unter anderem, dass es einige Zeit dauerte, bis der Sender die Ursache für wiederholt auftretende Probleme bei der internen Stromversorgung ausfindig machten.

Erst die Polizei-Experten fanden den Verursacher

Auch totale Ausfälle wurden zeitweise verzeichnet, und zwar schon seit dem Jahr 2017. Der Sender hatte zuletzt sogar unabhängige Experten eingebunden, die das Stromproblem erkennen und beheben sollten. Letzten Endes klärte die Polizei die Sachlage. Die zuständige Einheit für die Ermittlungen gegen Cyberkriminalität fand dann heraus, dass vermeintliche Stabilisatoren für die Energieversorgung faktische Anlagen für das ETH-Mining waren. Ein als Elektrizitätsberater angestellter Mitarbeiter hatte zuvor stetig verlangt, diese Geräte dürften nur durch ihn genutzt werden. Die Behörden erkannten den bisherigen Irrtum, der über einen längeren Zeitraum dafür sorgte, dass spanische Steuerzahler für das private „Vergnügen“ des Miners zahlten.

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Mining Gewinn fiel höher als die Strafe aus

Die Folge für den Mitarbeiter: Er wurde Anfang dieses Jahres bereits angeklagt und es kam tatsächlich zum Prozess samt Verurteilung. Und an genau dieser Stelle präsentiert sich das Kuriosum. Zwar musste der Beklagte eine Strafe in Höhe von 3.000 Euro (inklusive Bußgeld) zahlen, weil das Gericht seine Schuld als erwiesen ansah. Durch das Mining der Token aber hatte der Verurteile beinahe 4.850 Euro verdient, bevor ihm endlich das Handwerk gelegt wurde. Die beruflichen Konsequenzen werden also sicher dramatischer ausfallen als die juristischen. Eine Motivation für andere, die mit dem Mining von BTC, Litecoin und anderen Währungen Geld verdienen wollen, ist die Nachricht also keineswegs.

Featured Image: Von WorldSpectrum | Pixabay