Die Grenze von 20 % ist angeblich durchbrochen: Der Stellenwert von Bitcoin und Altcoins für türkische Bürgerinnen und Bürger steigt auch weiterhin.
Türkei bald wichtige Führungsnation bei Kryptothema?
In Ländern, die mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, erweisen sich Verbraucher häufig als besonders offen für wirtschaftliche Alternativen. Venezuela ist ein gutes Beispiel. Dort spielte man aufgrund der hohen Inflationsrat frühzeitig mit dem Gedanken an einen staatlichen Token. Zudem ist das Land beispielhaft, wenn es um die Anerkennung digitaler Währungen wie etwa Dash geht. Auch Bitcoin und Co. haben dort einen deutlich höheren Stellenwert für Investoren und normale Sparer, die Angst vor einer massiven Geldentwertung haben. Währenddessen tun sich viele Länder Europas weiterhin schwer, wenngleich die sogenannte Blockchain-Strategie der deutschen Bundesregierung zunehmend Hoffnung macht. Die derzeit nach wie vor unter einer hohen Inflation leidende Türkei erweist sich aktuell als unerwarteter Vorreiter im Kryptosektor.
Coins als Alternative zu unrentablen Geldanlagen
Neue Umfragen zeigen, dass nach eigener Aussage mehr als jede/r Fünfte im Land bereits digitale Währungen erworben hat und entsprechend über eine Wallet verfügt. Ein stolzer Wert, schaut man sich die Resultate in vielen anderen Ländern an. Deutschland ist hier quasi eine Art Entwicklungsland. Bei uns hat Umfragen zufolge bisher nicht einmal jeder Zehnte für einen Bitcoin Kauf oder andere Investments entschieden. Passenderweise findet genau am heutigen Tage der Eurasian Blockchain Summit in der Millionenmetropole Istanbul statt. Dass der türkische Staat in der Vergangenheit Millionen Konten von Bankkunden sperren ließ, wird für viele Bürgerinnen und Bürger sicher ebenfalls Grund für den Einstieg in den Kryptomarkt gewesen sein. Dabei scheint nach Aussagen verschiedener Branchenkenner das „Hodln“ wichtiger als das Spekulieren mit und ständige Wiederverkaufen von Krypto-Coins zu sein.
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Vor allem junge User werden immer aktiver
Eine Quote von über 20 % kann sich jedenfalls mehr als sehen lassen. Für viele Experten bestätigt die Entwicklung in der Türkei einen Punkt, über den schon viel diskutiert wurde. Es geht um die Frage: Können gesellschaftliche Probleme, zu massive staatliche Reglementierungen des alltäglichen Lebens sowie wirtschaftliche Krisen samt hoher Inflationsraten Kryptowährungen Vorschub leisten? Genau das scheint das Beispiel der Türkei zu bestätigen. Auch andere Länder mit Wirtschaftssorgen wie etwa Ungarn oder Rumänien zeichnen sich durch ähnliche Entwicklungen aus. Allerdings wird der Großteil der türkischen Fans der Coins von BTC über Ripple bis Zcash mit hoher Wahrscheinlichkeit eher der jüngeren Generationen angehören. Ältere Menschen werden wie in in allen Ländern weltweit wohl eher auf traditionelle Anlageklassen setzen und digitalen Währungen vermutlich skeptisch gegenüberstehen. Insgesamt aber freuen sich Börsen über den steigenden Zuspruch potentieller Nutzer.
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