Striktere US-Kontrollen für Krypto-Anleger und Börsen?

Striktere US-Kontrollen für Krypto-Anleger und Börsen?

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 21 April 2021

Es lag in der Luft, dass die USA zukünftig ein härteres Pflaster für Krypto-Investoren werden. Der Finanzminister ruft die Behörden zu mehr Kontrollen auf.

Brechen harte Zeiten am Kryptomarkt der USA an?

Wer in den USA lebt und sich schon für einen Bitcoin Kauf entschieden hat oder noch entscheidet, darf sich bald auf strengere Kontrollen durch die zuständigen Finanzbehörden freuen. Der US-Finanzminister hatte vor rund einer Woche bereits durchblicken lassen, dass nicht nur Kryptobörsen stärker kontrolliert werden sollen. Auch Anleger sollen in Zukunft in größerem Maße den Behörden gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet sein. Grundlage sind die neuen Regeln für den Internal Revenue Service. Dieser wird sich ab sofort zunehmend in schriftlicher Form an Kryptoanleger richten. Wer als in Ethereum, Ripple, Dash und andere Coins investiert, darf sich auf Post vom zuständigen Finanzamt einstellen. Die ersten Briefe sind laut heutiger Meldungen bereits seit einigen Tagen auf dem Weg. Bürger, die in eigenen Wallets Kryptowährungen verwahren, erhalten den klaren Hinweis, dass sie auch Steuern auf Krypto-Einnahmen an den Staat zahlen müssen.

Finanzämter rufen zur Anmeldung von Krypto-Gewinnen hin

Gleich drei verschiedene Schriftstücke für verschiedene Zielgruppen befinden sich angeblich in Umlauf. Wer seine Steuer bereits korrekt gezahlt hat, kann unter Umständen ebenfalls Post bekommen. Außerdem kursiert wohl ein schlichtes Informationsschreiben für potentielle Anleger. Bis zum Ende des kommenden Monats August 2019 sollen etwa 10.000 Adressaten angeschrieben werden. Woher die Adressdaten stammen? Laut der Behörde hat man sich diese im Zuge der aktuellen Ermittlungen beschafft. Post bekamen bereits auch Börsen – beispielsweise der Betreiber hinter der Plattform BTC-e. Allerdings ist der Inhalt des Schreibens den Medienberichten zufolge weniger zurückhalten. Hier handelt es sich vonseiten des FinCEN, des Financial Crime Enforcement Network. Auf 100 Mio. USD soll sich die Klage gegen den Betreiber belaufen, der derzeit in Griechenland inhaftiert ist.

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Behörden kündigen stärkere Maßnahmen an

Ein Auslieferungsantrag wurde gestellt, unter anderem wegen Verstößen gegen Geldwäschegesetze. Auch soll der Inhaftierte Kundengelder in Bitcoin gestohlen haben. Die Marschrichtung der Behörden gibt wie eingangs erwähnt vor allem Finanzminister Muchin vor. Auch sein deutscher Kollege hatte sich zeitnah zu Facebooks Plänen für die eigene Währung Libra geäußert. Wer Kryptowährungen handelt oder für Transaktionen nutzt und dabei gegen geltendes Recht verstößt, muss in den USA nun auf strengere juristische Verfolgung einstellen. Die Anschreiben des IRS sind wohl erst der Anfang weiterer Maßnahmen im Kampf gegen Steuerhinterziehung und Betrug in Verbindung mit digitalen Währungen wie Monero oder Bitcoin. Zudem sollen die Briefe indirekt eine Warnung an „Steuerbetrüger“ sein, die (bisher keine Benachrichtigung) bekommen.

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