Ripple-Chef wirft Facebooks Libra-Plan Arroganz vor

Ripple-Chef wirft Facebooks Libra-Plan Arroganz vor

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 21 April 2021

Eigentlich dürfte sich Ripples Management freuen, dass Faceboobs Libra mehr Aufmerksamkeit bringt. Jedoch ist nicht jede PR für den CEO gleich gute PR.

Garlinghouse nicht gut auf Libra Kampagne zu sprechen

Die bisherige Kritik an Facebook und der Libra Association kam vor allem aus der Politik. Unter anderem hatte der deutsche Finanzmininister Scholz Befürchtungen hinsichtlich möglicher Konsequenzen für das traditionelle Währungssystem formuliert. Dazu gehörten im gleichen Maße kritische Stimmen gegenüber der Währung Libra vonseiten einiger europäischer und internationaler Zentralbanken. Nun aber gibt es im Grunde erstmals richtig offiziell Bedenken aus der Kryptobranche selbst. Dabei bezieht sich die Wortmeldung des Ripple-CEOs gar nicht unbedingt direkt auf die Pläne für den Stablecoin. Stattdessen steht das Verhalten der Entwickler im Zentrum der Kritik. Daran ändern auch die aktuellen positiven Statements des Libra-Chefs über den Bitcoin wenig.

Libra ein zweischneidiges Schwert für Kryptomarkt?

Brad Garlinghouse, seines Zeichens Chef im Hause Ripple (XRP) gilt gemeinhin als Freund offener Worte. Und so verwundert es nicht unbedingt, dass gerade dieser Brancheninsider mit seiner Meinung zu Facebooks Libra und der Wallet Calibra nicht hinter dem Berg hält. Für Garlinghouse ist da bisherige Verhalten aus dem Umfeld von Facebook vor allem eines: arrogant. Und eben dies sieht der Ripple-CEO als Gefahr für die gesamte Kryptobranche, wie er im Zuge eines Branchentreffens durchblicken ließ. Die Präsentation der Ziele der neuen Währung Libra hält Garlinghouse scheinbar für überzogen und sogar regelrecht „dreist“, wie Medien berichten. Seiner Ansicht nach, hat man sich bei Facebook für den falschen Weg in die Öffentlichkeit entschieden. Offenkundig sei durch die Reaktionen vor allem geworden, dass es um das Nutzervertrauen in die Social-Media-Plattform nicht gerade zum Besten bestellt sei.

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Leidet die ganze Branche unter schärferen Kontrollen?

Das fehlende Vertrauen habe Facebook wohl unterschätzt. Die Folge der vollmundigen Versprechen der Libra Association: Regulierungsbehörden fühlten sich auf den Plan gerufen. Dies wiederum könne die ohnehin skeptische Grundhaltung vieler Behörden mit Blick auf Kryptowährungen oder die Technologie der Blockchain verstärken. Als Bestätigung sieht Garlinghouse diesbezüglich die Nachrichten über erste Investoren wie eBay, Mastercard oder PayPal, die ihrer vor einiger Zeit angekündigte Libra-Unterstützung inzwischen aufkündigten. Etwa zeitgleich äußerte David Marcus, Facebooks Chef für Blockchain-Entwicklungen, in Interview, das Libra-Projekt als solches sei nicht gefährdet durch die aktuellen Entwicklungen. Mal sehen, ob Marcus die Lage richtig einschätzt …

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