JP Morgan lanciert eigene Stablecoin

JP Morgan lanciert eigene Stablecoin

By Lacie-Mae Durham - Min. gelesen
Aktualisiert 18 November 2020

Die JPM Coin wird diese Woche von einem großen technischen Kunden für kommerzielle internationale Zahlungen genutzt

Nach jahrelanger Entwicklung kündigte die US-Bank JP Morgan die Einführung ihrer Stablecoin und ihres Blockchain-Protokolls an. Jamie Dimon, der CEO der Bank, ist für seine kritische Haltung gegenüber Bitcoin in der Vergangenheit und für seine bärische Position auf dem Kryptowährungsmarkt bekannt.

Takis Georgakopoulos, Global Head of Wholesale Payments der Bank, bestätigte, dass die JPM Coin diese Woche erstmals zur Erleichterung des weltweiten Zahlungsverkehrs von einem großen Tech-Kunden kommerziell genutzt werde.

Die Bank hat auch eine ganze Geschäftsvertikale der neuen Forschungsabteilung für Blockchain und eine digitale Währungen namens Onyx gewidmet. Die Interbank Group, die das Onyx-Netzwerk testen wird, hat den Namen „Liink“ angenommen. Einige Krypto-Beobachter sind der Meinung, dass der Name der Gruppe einige Parallelen zu Chainlink, der nach Marktkapitalisierung siebtgrößten Kryptowährung der Welt, aufweist.

„Wir bringen Onyx auf den Markt, weil wir glauben, dass wir in eine Phase der Kommerzialisierung dieser Technologie eintreten, in der wir von Forschung und Entwicklung zu etwas übergehen, das zu einem echten Geschäft werden kann“, sagte Georgakopoulos.

JP Morgan ist einer größten Dienstleister für grenzüberschreitende Zahlungen und bewegt täglich rund sechs Billionen US-Dollar in mehr als hundert Ländern. Ihr derzeitiges System ist auf ein komplexes Bankennetz auf der ganzen Welt angewiesen, und Zahlungen können aufgrund von Fehlern in Kontoinformationen oder anderen Problemen zurückgewiesen werden.

Das Onyx-Netzwerk und die JPM Coin sollen diese Probleme lösen und den Prozess optimieren, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Lösung von Problemen liegt, die mit Zahlungen von Großkunden zusammenhängen.

Umar Farooq, der CEO von Onyx, betonte, dass Banken mehrere Millionen Dollar sparen könnten, wenn sie für die Bestätigung von Daten für jede Transaktion ein paar Cent verrechnen würden. Dadurch würden die Kosten für die Behebung von Fehlern gesenkt und ein Modell geschaffen, mit dem sie durch die Teilnahme am Netzwerk Geld verdienen könnten.

JP Morgan befasst sich auch mit der Entwicklung neuer und separater Zahlungsschienen für Zentralbanken, die die Entwicklung einer eigenen digitalen Währung in Erwägung ziehen. Georgakopoulos nannte China und Singapur als Beispiele.

Laut dem Chef von Onyx warte die Bank immer noch auf den richtigen Zeitpunkt, um die Entwicklung bekannt zu geben.

„In Sachen Blockchain befinden wir uns im Hype-Zyklus entweder irgendwo im Tal der Enttäuschungen oder kurz danach. Deshalb hat JP Morgan sich nicht wirklich dazu geäußert, bis wir bereit für eine Skalierung und Kommerzialisierung waren“, so Farooq.