Iran will Importe mit Kryptowährung bezahlen

Iran will Importe mit Kryptowährung bezahlen

By Lacie-Mae Durham - Min. gelesen
Aktualisiert 18 November 2020

Das Land erwägt die Verwendung von Bitcoin zur Bezahlung von Importen

Der Iran hat ein neues Regelwerk veröffentlicht, um von Iranern geminte Bitcoins in die Staatskasse fließen zu lassen und diese zur Bezahlung von Importen zu verwenden. Dies kündigte die Iranian Students News Agency (ISNA) an, ein staatliches Medienunternehmen.

Die vom Energieministerium und der iranischen Zentralbank (CBI) vorgeschlagene Regelung sieht vor, dass rechtmäßig registrierte Krypto-Miner ihre geminten Token an die CBI verkaufen müssen. Um die von den USA verhängten lähmenden Sanktionen zu umgehen, interessiert sich das Land zunehmend für Bitcoin. Die Währungsreserven haben sich deshalb über die letzten zwei Jahre um 33 % verringert.

Viele verglichen die Entscheidung des Irans mit der jüngsten Entscheidung von Venezuela, dessen Mining-Pools zu verstaatlichen. Auch Venezuela sucht nach Möglichkeiten, die von den USA gegen das Land verhängten Sanktionen zu umgehen.

Kurz nachdem sich die USA 2018 aus einem multilateralen Nuklearabkommen zurückgezogen hatten, wurden erneut Sanktionen gegen den Iran verhängt, die es iranischen Geschäftspartnern untersagten, auch mit den USA Geschäfte zu machen. Zudem kündigte der US-Außenminister Michael Pompeo am 8. Oktober eine neue Reihe von Sanktionen gegen 18 iranische Banken an.

Aufgrund der Sanktionen kann der Iran seine Dollarreserven nur begrenzt nutzen. Gerüchten in gängigen Medien zufolge habe die iranische Zentralbank ihre primäre Reservewährung inoffiziell vom US-Dollar auf den chinesischen Yuan umgestellt und erwäge die Einführung einer digitalen Währung. Die Tatsache, dass der Iran den Yuan und eine digitale vom Staat unterstützte Währung akzeptiert, könnte dem Land helfen, mehr Öl auf den globalen Märkten zu verkaufen.

Brian Hook, der US-Sonderbeauftragte für den Iran, bestätigte, dass das Land tatsächlich Schwierigkeiten mit der für Importe benötigten ausländischen Währung hat.

„Die Regierung hat Mühe, die Devisen für den Import von Maschinen, Rohstoffen und Konsumgütern zu beschaffen“, erklärte er.

Im August 2019 hatte der Iran Krypto-Mining legalisiert, wobei gleichzeitig der Handel verboten wurde. Die Vorschriften wurden ausgearbeitet, um Steuern von Minern einzutreiben, die andernfalls die stark subventionierte Elektrizität des Landes hätten ausnutzen können. Aufgrund der enormen Öl- und Erdgasreserven hat der Iran mit die niedrigsten Energiepreise der Welt.