Indien denkt über generelles Krypto-Verbot nach

Indien denkt über generelles Krypto-Verbot nach

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 16 September 2020

Indiens Regierung erwägt ein generelles Verbot von Kryptowährungen wie dem Bitcoin. Nur wenige Länder gehen so harsch gegen Coins vor.

Kommt bald ein Handelsverbot für Bitcoin und Kryptowährungen?

Viele Staaten inzwischen Mittel und Wege für den Umgang mit digitalen Währungen wie dem Bitcoin finden. Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) etwa stuft die sogenannten Security Token dieser Tage als eigenständige Wertpapiergattung ein. Japans Aufsichtsbehörde, die FSA, kontrolliert seit vergangener Woche Kryptobörsen im Lande ohne vorherige Ankündigungen. Zumindest in zwei Fällen, in denen der Verdacht auf Geldwäsche bestand. An der insgesamt liberalen Einstellung Ethereum, Litecoin und anderen Coins gegenüber möchte die Behörde nichts ändern. Allerdings benötigen Betreiber von Handelsplattformen in Japan im ersten Schritt eine Zulassung der FSA. Danach werden die Aufseher aber nur noch bei berechtigten Verdachtsmomenten tätig.

Indiens Anleger könnten in die Röhre schauen

Eine andere Richtung schlägt inzwischen Indien ein. Viele Beobachter sprechen vor Ort bereits von einem regelrechten „Drama“. Im ersten Schritt hatte die zuständige Zentralbank RBI Unternehmen der Kryptobranche untersagt, mit Bankinstituten zusammenzuarbeiten. Als Reaktion darauf hatten sich verschiedene Unternehmen zu einer Klage zusammengeschlossen. Nun kursieren Gerüchte, die indische Regierung ziehe aktuell ein vollständiges Krypto-Verbot in Betracht. Wer Bitcoin kaufen möchte, müsste dann in Zukunft also auf Umwegen aktiv werden, um investieren zu können. Dies würde fraglos für alle Digitalwährungen gelten. Insbesondere der Bitcoin steht in einem aktuellen Schriftstück der Regierung unter dem Titel „Banning of Cryptocurrencies and Regulation of Official Digital Currencies Bill 2019“ unter politischem Beschuss.

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Striktere Politik als in den meisten anderen Staaten

Unter anderem führt die Regierung die optionale Anwendung für Geldwäsche Als Argument für das Verbot von Kryptowährungen ins Geld. Dabei spricht die politische Spitze Indiens davon, die Bevölkerung schützen zu wollen. Investoren und Nutzer wiederum nehmen ein mögliches Kauf- und Verkaufs-Verbot unter Androhung von Strafen wohl eher als Bevormundung wahr. Ob die Novelle nun wirklich in die Tat umgesetzt wird, muss sich zeigen. Indien würde sich damit in die vergleichsweise kurze Reihe von Staaten einordnen, die einen ähnlich rigiden Anti-Krypto-Kurs fahren.