Gericht spricht Scam-Opfer Millionen Schadensersatz zu

Gericht spricht Scam-Opfer Millionen Schadensersatz zu

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 21 April 2021

Krypto-Anleger haben es rechtlich nach Hackerangriffen oftmals schwer. Ein US-Gerichtsurteil nennt nun einen rekordverdächtigen Ersatzanspruch.

US-Gericht widmete Klage wegen Scamming-Vorwurf

Investoren, die Bitcoin kaufen oder Geld in anderen Bereichen des Kryptomarktes investieren, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie Wert auf höchste Sicherheitsstandards legen müssen, um ihre Coins von Ethereum über Litecoin bis zu kleineren Währungen wie Monero vor unbefugten Zugriffen und Angriffen zu schützen. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder spektakuläre Meldungen über Angriffe mit Trojanern, Viren und verschiedenen Scamming-Instrumenten. Häufig waren es dabei nicht die Wallets der Anleger selbst, sondern die digitalen Geldbörsen der großen Kryptobörsen, die von Kriminellen attackiert wurden.

Hoher zweistellige Millionensumme als Ersatz zugesprochen

Bis dato gestaltet sich die Regelung möglicher Schadensersatzansprüche leider häufig schwierig, da die Wege der Geldes zum Täter nicht immer leicht nachverfolgt werden können. Umso medienwirksamer sind Urteile wie das aktuelle des kalifornischen Obersten Gerichtshofs, wenn tatsächlich Täter bestraft werden. Der betroffene Investor, Michael Terpin erhält nun vom Täter Nicholas Truglia laut neuer Berichte zum Wochenbeginn die stolze Summe von umgerechnet mehr als 67 Mio. Euro. Allzu viele höhere Strafen wurde bisher finanziell gesehen nicht verhängt. Dabei handelt es sich um einen zivilrechtlichen Prozess, den zweiten neben einer Klage gegen den US-amerikanischen Telekomunikationsanbieter AT&T. Gegen das Unternehmen hatte der Investor nämlich ebenfalls wegen zu fahrlässiger Datenaufbewahrung (genauer: der Telefonnummern) geklagt.

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Täter soll zu einem bekannten Hackerkollektiv gehören

Der Beklagte hat Anfang des vergangenen Jahres 2019 angeblich etliche Konten um mal mehr und mal weniger hohe Summen erleichtert. Genau genommen soll es sich um einer Tätergruppe handeln, die unter dem Namen „The Communty“ mittels SIM Swapping schon einige kriminelle digitale Streifzüge absolviert. Hierbei soll es sich um insgesamt fünf Hacker handeln, die nun seit vergangener Woche als Kollektiv wegen Diebstahls digitaler Währungen vor Gericht stehen. Wichtig sind solche Prozesse für Anleger, die selbst betroffen sind und deren Bitcoin, Bitcoin Cash oder andere Token illegal von der Wallet verschwinden. Noch ist es mitunter schwierig nach Krypto-Straftaten – vor allem, wenn es um die Beweisführung geht. Die höchste Sicherheit erreichen Investoren aber durch einen bewussten Umgang mit ihren persönlichen Zugangsdaten.

Featured Image: Von Artur Szczybylo | Shutterstock.com