Garlighouse: China dominiert Bitcoin mit Mining-Aktivität

Garlighouse: China dominiert Bitcoin mit Mining-Aktivität

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 21 April 2021

Bekannt für seine offenen Äußerungen zum Kryptomarkt, antwortet Brad Garlighouse aktuell auf Anfragen zur Lage des Bitcoins in der Kryptowelt.

Hat China beim BTC-Mining den Markt fest im Griff?

Dass die Volksrepublik China mit ihrer Kryptopolitik Einfluss auf den Markt von BTC bis zu Altcoins wie Ethereum oder Litecoin hat, liegt nahe. Schließlich ist das Land riesig und das Interesse im Land ist groß. Der Chef von Ripple Brad Garlinghouse gibt aktuell in Interviews zu bedenken, dass das Land vor allem auf die Kurse, zu denen Interessenten Bitcoin kaufen, in massiver Weise Einfluss nimmt. Dies scheint nur vordergründig überraschend. Schaut man sich die wiederholten Maßnahmen gegen illegale Schürfer an, mag dies nicht unbedingt nachvollziehbar sein. Die vormals extrem restriktive Mining-Politik wegen der hohen Stromkosten wurde mancherorts aber zumindest etwas gelockert. Der CEO von Ripple ist deshalb nicht grundlos der Überzeugung, dass China den Sektor dominiert.

Mindestens ebenso unerwartet wie die eigentlichen Statements kommt das Bekenntnis zum Bitcoin aufseiten von Brad Garlinghouse. In einem Gespräch mit den bekannten Nachrichtensender CNN ließ Brad Garlinghouse nicht nur neue Einschätzungen zum eigenen System durchblicken.

Wie deutlich regiert China beim Mining wirklich?

Seine Stellungnahme zu China Rolle beim Bitcoin kam – anders als bei vielen Twitter-Statements – auf Nachfragen. Welches Land die Entwicklungen rund um das System Bitcoin besonders deutlich beeinflusse, wurde Garlinghouse gefragt. Die Regierung in Peking bzw. das Land insgesamt war Inhalt seiner Antwort. Laut dem Ripple-Chef geben derzeit nur vier Miner (Schürfer) des Landes die Richtung vor. Sie machten seiner Meinung nach mehr als 60 Prozent aller Mining-Aktivitäten weltweit aus. Mit Blick auf die beiden wichtigen Währungen Bitcoin und Ethereum (ETH) beziffert er den Anteil sogar auf rund 80 Prozent. An der Richtigkeit dieser Bewertung äußern allerdings etliche Analysten berechtigte Zweifel. Der Großteil der Hashrate beim Bitcoin-Modell aber obliegt nachweislich Schürfern aus China. Faktisch lässt sich eine Aufschlüsselung der Beteiligungen aber nicht ganz so einfach formulieren. Schon deshalb, weil es Veränderungen innerhalb der Mining-Netzwerke und der mit ihnen verbundenen Regelwerke gibt.

Garlinghouse sieht Chancen für verschiedene Kryptosysteme

Auch hält sich nicht jeder Miner an geltende Vereinbarungen der Mining-Pools. Die Kritik an Garlighouse‘ Äußerungen geht teils gar so weit, dass er sich vermeintlich bewusst nicht an den tatsächlichen Gegebenheiten orientiert bei seinen Analysen. Verwunderlich ist vor allem, dass sich der Chef von Ripple in seinen Äußerungen nicht grundlegend als Kritiker des Bitcoins darstellt. Stattdessen teil er mit, dass er trotz aller positiver Ripple-Eigenschaften als Inhaber und Halter der wichtigsten Digitalwährung der Welt outet. Brad Garlighouse geht es im Zusammenhang eher darum, dass es für verschiedene Zielgruppen und Use Case verschiedene Coins gebe. In erster Linie lehnt er einen direkten Wettbewerb zwischen BTC, Ethereum und Ripple ab. Es handele sich vielmehr um verschiedene Ansätze, die nicht in allen Punkten vergleichbar seien.

Bei der Frage, welchen Weg Ripple und der Coin XRP einschlagen soll, nennt der Entwickler Amazon als mögliche Inspirationsquelle. Die Bezeichnung als „Bitcoin der Banken“ ist hier wohl einmal mehr ein wichtiger Signalgeber, wenn es um die mögliche Weiterentwicklung geht

Featured Image: Von Peggy und Marco Lachmann-Anke | Pixabay