FED-Chef sorgt für zeitweise Talfahrt beim Bitcoin Kurs

FED-Chef sorgt für zeitweise Talfahrt beim Bitcoin Kurs

By Hassan Maishera - Min. gelesen
Aktualisiert 16 September 2020

Massive Kurseinbrüche nach Notenbank-Meldungen kennt man eher von der Börse. Die Rede des FED-Chefs aber wirbelte nun am Kryptomarkt Staub auf.

Kryptomarkt unter Druck nach Powell Rede vorm US-Kongress

Pünktlich zur Wochenmitte war es endlich so weit: Der Bitcoin Kurs durchbrach zum zweiten Mal nach Ende Juni 2019 die psychologisch wichtige Grenze von umgerechnet 11.500 Euro. Leider konnte die Kryptowährung diese Marke nur kurzfristig halten. Danach folgte die Korrektur, zeitweise sah es sogar nach einer Rückkehr auf unter 10.000 Euro aus. Und wem haben langjährige Fans und jene, die erst vor kurzem einen Bitcoin Kauf getätigt haben, diese negative Entwicklung zu verdanken? Niemand Geringerem als dem Chef des US-amerikanischen Notenbank-Systems. Jerome Powell hielt am gestrigen Abend eine Rede, die es in sich hatte. Während sich die Börsianer über die Inhalte der Stellungnahme des FED-Chefs freuen durften, entwickelte sich Lage am Markt für digitale Währung. Durchweg büßten die Coins von Bitcoin und Ethereum über Monero und Ripple bis zu Bitcoin Cash und Co. infolge der Rede teils deutlich an Wert ein.

Markt reagiert auf Bedenken bei Facebook-Währung

Was war geschehen? Powell löste den sogenannten „Flash-Crash“ binnen weniger Stunden unter anderem durch seine Einschätzungen zu Facebooks Währung Libra aus. Selbige soll im kommenden Jahr den Markt auf ein neues Level bringen – so jedenfalls die Hoffnung beim Social-Media-Riesen. Powells Kritik stehen zumindest in Teilen aktuellen Stellungnahmen beispielsweise auf der Seite der Deutschen Bundesbank gegenüber. Dort sieht man die Lage trotz der neuen Anforderungen durch Kryptowährungen vorerst jedenfalls eher entspannt. Risiken für die Finanzmarktstabilität attestieren Mitglieder des Bundesbank-Vorstands bisher nicht. Die Rede des Fed-Chef vor dem US-Kongress war bereits mit mit Spannung am Aktienmarkt erwartet worden. Die erste wichtige Information für Börsenanleger: Die Währungshüter werden die Zinsen wohl schon bald weiter reduzieren. Für Krypto-Interessenten waren hingegen die Aussagen zu Facebooks Libra wesentlich bedeutsamer.

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Sorgen hinsichtlich Finanzstabilität und Datenschutz

Powell sprach – O-Ton – von erheblichen Bedenken zum kommenden Libra-System. Mangelnder Datenschutz, das Risiko von Geldwäsche sowie – hier widerspricht der Fed-Chef den Bundesbank-Einschätzungen – Finanzstabilität – sieht Powell als äußerst kritisch. Eine FED-Arbeitsgruppe befasst sich nun mit den zentralen Fragen. Aus Sicht der FED müssten die Antworten zu diesen Themen gefunden werden, bevor die Währung startet. Im Hause Facebook wird man dies ohne Frage anders sehen. Die verbuchte durchaus angestrebte Unsicherheit aufseiten der Krypto-Enthusiasten konnte der Chef der Federal Reserve auf jeden Fall streuen. Dies zeigen die Kursbewegungen innerhalb der vergangenen 24 Stunden sehr deutlich. Der Bitcoin notiert mittlerweile wieder bei über 10.400 Euro. Auf Wochensicht fällt das Minus auch gering aus. Etliche Coins wie Bitcoin SV oder Cardano traf es nach aktuellem Stand seit gestern weitaus schwerer.

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