Europol-Bericht: Monero oft für Cyberkriminalität genutzt

Europol-Bericht: Monero oft für Cyberkriminalität genutzt

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 21 April 2021

Bei Kriminellen ist Monero wegen der hohen Anonymität begehrt. Zwar setzen Kriminelle laut Europol am häufigsten auf den BTC. Monero legt aber weiter zu.

Polizeibehörde: Monero wichtiger Coin für Cyberkriminelle

Dass Kriminelle der Polizei und Ermittlungsbehörden insgesamt oft technisch einen Schritt voraus sind, ist keineswegs nur ein Gerücht. Hacker stellen dies seit Jahren regelmäßig unter Beweis, wenngleich die Behörden ihrerseits nachrüsten. Aktuell zeigt das Beispiel des Privacy Coins Monero, dass Kriminelle auch und gerade die technologischen Chancen digitaler Währungen schätzen. „Private Coins“ wie Monero und Dash gelten in puncto Anonymität aus gutem Grund als besonders sicher. User bleiben innerhalb der Blockchain und ähnlicher Krypto-Systeme unerkannt. Deshalb sind diese Alternativen zu Bitcoin und Ethereum Studien zufolge seit langem gerade im DarkNet ein beliebtes Zahlungsmittel. Laut der Behörde Europol sind es zunehmend Kriminelle, die gerne auf Monero vertrauen. Für andere seriöse Nutzer und die Entwickler ist dies ein ernstzunehmendes Imageproblem, gehört Monero (XMR) mittlerweile doch auch insgesamt zu den wichtigsten Kryptowährungen am Markt.

XMR auch bei normalen Krypto-Fans beliebt

Beispielsweise findet sich der Coin in aktuellen Bewertungen des Unternehmens Weiss Crypto Ratings in der Gruppe der führenden Währungen wieder. In guter Gesellschaft mit anderen Token wie Litecoin. Doch zurück zum eigentlichen Thema. Die europäische Polizeibehörde kommen in einem aktuellen Bericht zur Einschätzung, der XMR lege in puncto Beliebtheit bei digitalen Verbrechen stetig zu. Für Behörden heißt dies, sie müssen bessere Schulungsangebote anbieten. Das Polizeipersonal müssen besser ausgebildet und den Krypto-Trend vorbereitet werden. Natürlich ist es der Ruf als besonders anonymer Token, der Kriminelle anlockt, wies Europol bestätigt. Monero sei unter anderem als Zahlungsmittel für den Handel mit Drogen und Geldwäsche für viele Cyberkriminelle (und nicht nur für diese) das Mittel der Wahl. Allerdings kommt Europol zugleich zur Erkenntnis, dass der BTC auch 2019 weiterhin besonders begehrt bei Kriminellen war. Monero rückt aber zusehends nach, so der Bericht.

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Darknet-User schätzen Vorteile von Monero

Dabei werden die Währungen eben nicht allein für Transaktionen im Darknet verwendet. Monero ist auf vielen Handelsplätzen laut den Ermittlern in Den Haag inzwischen schon die alleinig anerkannte digitale Währung. Und das genau deshalb, weil das zugrundeliegende System Behörden den Zugriff auf rückverfolgbare Daten schwer macht. Geldströme seien kaum nachvollziehbar. Auch Dash kommt abermals zur Sprache. Die Anonymität aber ist nur dann gewahrt, wenn keine Verbindung zu Wallets oder offiziellen Handelsbörsen für Kryptowährungen vorliegt, wie die Behörde in ihrem Bericht erläutert. Das Dilemma für „normale“ Krypto-User besteht darin, dass sie selbst immer häufiger von Angriffen Krimineller betroffen sind. Malware ist ein Weg zum Betrug, Phisingmails nennt Europol als zweite große Gefahr. Nicht nur Mitarbeiter von Behörden müssen also besser geschult werden. Nutzer müssten sich ebenfalls besseres Know-how zu Risiken aneignen.

Erfreulich immerhin:

Illegales Krypto Mining spielte in 2019 eine etwas kleinere Rolle als im Vorjahr. Um Krypto-Kriminalität weiter zu schwächen, will Europol auf bessere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden auf nationaler und internationaler Eben setzen. Auch die Kooperation mit der Kryptowelt berge Chancen. Darüber hinaus bedarf einer Korrektur derzeit bestehender Regulierungen, um Kriminellen das Handwerk zu legen.

Featured Image: Von Tobias Arhelger | Shutterstock.com