Noch gibt es keine wirkliche STO Branche in Deutschland. Nun aber lässt die BaFin immerhin den zweiten Security Token am deutschen Markt zu.
BaFin erteilt Zulassung für neuen Immobilien-Token
Deutsche Anleger, die sich für Kryptowährungen wie Litecoin oder Dash interessieren, suchen nach Produkten aus Deutschland bisher weitgehend vergeblich. Zumindest wenn es um Börsen oder Coins mit staatlicher Lizenz geht. Und eine wirkliche Liberalisierung und Förderungen durch den Staat sind nicht in Sicht. In der vergangenen Woche äußerte Bundesfinanzminister Scholz, Währungen wie Facebooks Libra dürften nicht nur Konkurrenz für den Euro oder andere realen Währungen werden. Auch die G7-Staaten sprachen sich erneut für einheitliche Regulierungen aus. Die Deutsche Bundesbank schlug erst gestern in dieselbe Kerbe und forderte strenge Prüfungen digitaler Währungen – insbesondere des Systems Libra samt Wallet Calibra. Bei Kontrollen in Deutschland wäre natürlich die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) involviert. Eben diese Aufsichtsbehörde gab nun erst einmal aber grünes Licht für einen neuen Security Token am deutschen Markt.
Immobilieninvestor wagt den Start eines STO
Interessant: Es handelt sich überhaupt erst um den zweiten STO am deutschen Markt. Bisher hatte sich die Bundesanstalt ausgesprochen zurückhaltend präsentiert, wenn es um die Prüfung von Anträgen ging. Auf der anderen Seite aber ist auch der Bedarf bisher hierzulande wohl einfach geringer als in anderen Ländern wie etwa der Schweiz. Die Alpenrepublik gilt nicht ohne Grund als das europäische „Krypto Valley“. Jedenfalls hat die BaFin nun ihre Genehmigung für das zweite deutsche STO-Projekt erteilt. Der Hintergrund ist insofern interessant, das es sich um ein Investitionsmodell im Immobiliensektor handelt. Die Branche gilt schon länger als aufgeschlossen für die technischen Möglichkeiten der Blockchain.
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Anders als die Bankenwelt, die abseits weniger Ausnahmen wie des Stablecoins JPM Coin der US-Bank JP Morgan weiterhin wenig aktiv ist im Kryptosektor. Security Token als solche werden immer beliebter, um Wertpapiere in digitaler Form herauszugeben. So auch in diesem Fall des „Fundament Real Estate Token“, wie das frisch zugelassene Modell heißt.
Behörde mit Rahmenbedingungen und Transparenz zufrieden
Emittent ist das Unternehmen Fundament Group. Der Anbieter investiert nach eigener Aussage in gewerblich genutzte Immobilien in deutschen Großstädten wie der Hansestadt Hamburg oder der Finanzmetropole Frankfurt am Main. Dem Token liegt ein Portfolio verschiedenster Immobilien zugrunde, wie es beim Unternehmen heißt. Die in Aussicht gestellte Rendite liegt bei bis zu acht Euro. Technologisch wird der Verkauf des FRE Token über die Blockchain des Systems Ethereum abgewickelt. Auf diesem Wege kann auch ein reger Handel zwischen Besitzern und Interessenten erfolgen – ganz ohne teure Dienstleistungen von Brokern oder Banken. Die BaFin-Erlaubnis spricht für die Sicherheit und Transparenz des Produkts. Gerade in den vergangenen Monaten hatte es beispielsweise im Bereich neuer ICOs wiederholt Probleme und Betrugsvorwürfe gegeben. Hier scheint nach Prüfung durch die Behörde alles mit rechten Dingen zuzugehen.
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