Ethereum: 268.000 Euro Überweisungsgebühr – was hat es damit auf sich?

Ethereum: 268.000 Euro Überweisungsgebühr – was hat es damit auf sich?

By Benson Toti - Min. gelesen
Aktualisiert 21 April 2021

Ethereum: 268.000 Euro Überweisungsgebühr – was hat es damit auf sich

Im Ethereum Netzwerk hat zum Wochenbeginn ein unbekannter Nutzer 268.000 Euro für eine Überweisung bezahlt. Der Überweisungsbetrag: 12,76 Euro. Der Fall schlägt in der Community hohe Wellen – und wirft Fragen auf, die alle Benutzer von Kryptowährungen betreffen.

0,1 Ether hat der Unbekannte am letzten Montag überwiesen. Dafür zahlte er eine Transaktionsgebühr in Höhe von 2100 Ether. Dies entsprach zum Tageskurs von Ethereum ca. 268.000 EUR. Die angemessene Gebühr hätte sich im Bereich von ca. fünf Cent bewegt. Wie konnte es dazu kommen?

Überweisungsbetrag und Gebühr vertauscht?

Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass dem Nutzer ein teurer Irrtum unterlaufen ist und er schlichtweg die Transaktionsgebühr mit der eigentlichen Überweisungssumme verwechselt hat. Gegen diese Sichtweise gibt es allerdings auch Einwände. Die Adresse, von der aus die Transaktion getätigt wurde, passt nicht zum Profil eines unerfahrenen Anwenders. Über die Adresse wurden bereits mehr als 18.000 Transaktionen getätigt.

In der Ethereum Community wurde das Profil genau unter die Lupe genommen. Einige Benutzer fanden weitere Überweisungen, bei denen auffällig hohe Gebühren bezahlt wurden. So wurden einmal 420 Ether und einmal 840 Ether Gebühr für jeweils 0,02 Ether Überweisungsbetrag bezahlt. 210 Ether wurden für 0,01 Ether Überweisungsbetrag bezahlt.

Die Transaktionsentgelte stehen den Minern zu, die Rechnerleistung für das Proof-of-Work basierte Netzwerk bereitstellen (das Ethereum Netzwerk plant eine Umstellung auf ein Proof-of-Stake-Verfahren, die jedoch noch nicht abgeschlossen ist). Die Traktionsentgelte sind neben dem Block Reward die wesentliche Einnahmequelle der Miner. Wer als Zahler eine höhere Gebühr auslobt, kann mit einer schnelleren Abwicklung rechnen. Die meisten Anwender überlassen es einem Algorithmus ihrer Wallet, die Gebühr zu bestimmen.

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Vorfall stellt Transaktionssicherheit infrage

Der Vorfall zeigt, dass die Transaktionssicherheit im Zusammenhang mit Kryptowährungen noch nicht mit der Sicherheit im Online Banking zu vergleichen ist. Ein Problem: Wurde eine Überweisung einmal abgeschickt, lässt sie sich praktisch nicht mehr rückgängig machen.

Gegen illegale Machenschaften wie zum Beispiel Geldwäsche – einige Benutzer der Community diskutierten dies – spricht allerdings im vorliegenden Fall die fehlende Kontrolle des Absenders über den Verlauf der Zahlung. Für Geldwäsche müsste sich der Zahler sicher sein können, welcher Miner das Entgelt schlussendlich erhält.

In diesem Fall gingen die 2100 Ether Gebühr an den Miningpool Sparkpool, der den betreffenden Block 7238290 erzeugt hatte. Der Mining Pool hat dazu Statement abgegeben. Demnach sei die hohe Gebühr durch interne Alarme sofort aufgefallen. Das Geld sei zunächst eingefroren. Im Gespräch mit dem Absender sei eine gemeinsame Lösung möglich. Sollte der Absender jedoch anonym bleiben, werde das Geld dem Procedere entsprechend an die Miner ausgeschüttet.

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