Edward Snowden: Kryptomarkt hat Zukunft, aber Bitcoin wird es nicht ewig geben

Edward Snowden: Kryptomarkt hat Zukunft, aber Bitcoin wird es nicht ewig geben

By Hassan Maishera - Min. gelesen
Aktualisiert 16 September 2020

Edward Snowden, der US-amerikanische Whistleblower, der Informationen an die Öffentlichkeit im Rahmen der NSA-Affäre 2013 enthüllte, hat sich zu Kryptowährungen, speziell zu Bitcoin geäußert. In einem Interview besprach der ehemalige CIA-Mitarbeiter, der im Exil in Russland lebt, die Zukunft von Kryptowährungen allgemein und von Bitcoin im Besonderen.

 

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Snowden glaubt, dass die Währung Bitcoin irgendwann nicht mehr existieren wird, aber Kryptowährungen eine längere Zukunft vor sich haben. Laut Snowden erhalten Kryptowährungen ihren Wert alleine durch den Glauben einer großen Gruppe von Menschen an ihre Nützlichkeit als Zahlungsmittel. Aufgrund dieses Glaubens würden täglich riesige Mengen an Kryptogeld elektronisch, ohne Banken, weltweit transferiert. Eines Tages werde Bitcoin nicht mehr existieren, glaubt Snowden, aber so lange es Menschen gibt, die Geld ohne Banken transferieren möchten, werden Kryptowährungen Wert besitzen. Wie um Snowden Recht zu geben, ist diesen Monat der Bitcoin Kurs etwas gesunken.

Abgesehen davon sei es gerade die relative Seltenheit der Coins, die Kryptowährungen ihren Wert verleihen würde. Bei Bitcoin beispielsweise sind nur noch 21 Millionen vorhanden, 17 Millionen sind bereits im Umlauf. Das führe zu einem harten Wettbewerb beim Mining. Alleine dadurch werde Wertschöpfung betrieben.

Snowden steht Bitcoin positiv gegenüber

Dennoch bedeuten diese Aussagen nicht, dass Snowden die Währung Bitcoin als Zahlungsmittel nicht schätzt. Er mag Bitcoin, sagt er, aufgrund der Möglichkeiten, die die Kryptowährung weltweit geschaffen hat. Snowden gibt Beispiele solcher Möglichkeiten, zum einen wäre es für Banken leicht, eine Transaktion für „jemanden wie mich“ nicht zu bewilligen. Im traditionellen System wäre das machbar. Bitcoin sei noch nicht ganz “privates Geld”, aber es sei das erste „freie Geld“. Desweiteren nennt er das Beispiel eines Jugendlichen in Venezuela, der für einen Web-Entwickler-Job im Auftrag eines Kunden aus Paris bezahlt werden möchte. Die lokalen Gesetze würden das nicht erlauben, doch Kryptowährungen machen es möglich.

Kritik am gegenwärtigen Hashing

Kritik übte er allerdings am bestehenden Hashing-System. Er kritisierte die beiden wichtigsten Hashing-Methoden, die er als „Lotteriesysteme“ bezeichnete. Sie seien ein notwendiges Übel, das die Systeme gegen Attacken schützt. Keines von beiden Systemen sei aber wirklich optimal. Proof of Work diene also vor allem denjenigen, die sich die beste Infrastruktur leisten können und am meisten Energie verbrauchen können. Dies sei destruktiv und gebe reichen Menschen einen Vorteil. Proof of Stake versuche, die Belastung auf die Umwelt zu umgehen, indem die Reichen direkt belohnt werden – in der Hoffnung, dass ihre Gier das System am Laufen halte. Es würden, so Snowden, daher neue Systeme gebraucht.

Der Bitcoin Kurs

Laut der Börse eToro liegt der Wert von Bitcoin bei etwa 3.770.50 USD (Stand: 26.11.2018), bei Coinbase ist ebenso eine Aufstellung zu finden und der Kurs kann verfolgt werden. Eine Bewertung von Coinbase finden Sie hier. Es gibt noch viele weitere Börsen, die das gleiche ermöglichen, wie beispielsweise der Bitcoin-Marktplatz Bitcoin.de  und die Bitcoin-Börse Kraken, hier ausführlich bewertet. Seit Mitte des Monats ist die Währung Bitcoin im Preis gesunken – etwas, das durch den Rückgang des Kaufs der Kryptowährung ausgelöst werden kann. Das erinnert an die Aussage Snowdens über den Wert der Kryptowährung, deren Wert er aber dennoch anerkennt. Vielleicht entwickelt sich die älteste und noch immer mit Abstand größte Kryptowährung tatsächlich noch zu einer globalen Währung.