Bitcoin Scam: In den Niederlanden drohen hohe Haftstrafen

Bitcoin Scam: In den Niederlanden drohen hohe Haftstrafen

By Matthias Nemack - Min. gelesen
Aktualisiert 21 April 2021

Internetkriminelle länger in Haft: Diesen Ansatz möchten die Niederlande zukünftig verfolgen. Für mehrere Jahre könnten Täter hinter Gitter landen.

Justizminister will Krypto-Straftaten härter bestrafen

Ein Kavaliersdelikt ist das Scamming im Bereich digitaler Währungen wie Bitcoin natürlich generell nicht. Harte Strafen aber drohen Cyberkriminellen bisher in vielen Ländern nicht. Noch nicht. Denn sollte der Ansatz der Niederlande Schule machen, könnte sich die Lage deutlich ändern. Deutschlands Nachbarland nämlich prüft derzeit die Möglichkeiten für eine juristische Neuausrichtung. Betrüger müssten sich dann im schlimmsten Falle auf mehrere Jahren einstellen. Grundlage für die Abwägungen ist ein aktueller Gesetzesentwurf des Ministeriums für Justiz und Sicherheit. Es geht darum, Online-Kriminalität beispielsweise mit Taten im Bereich des Kreditkartenbetrugs auf ein Stufe zu stellen.

Cyberkriminelle sollen wie „reale“ Täter bestraft werden

Malware und Apps, die unbefugt auf Rechner zugreifen, Trojaner, Fishing und andere Taten stellen für normale Rechner-Nutzer und Inhaber digitaler Währungen ein Problem dar. Und mittlerweile sind nicht nur Bitcoin-Inhaber Opfer von Angriffen. In den Download-Portalen stoßen die Betreiber zunehmend auch auf Apps, die auf Ethereum, Dash und andere Token abzielen. Kriminelle, die digitale Zahlungsarten und Kryptowährungen für Straftaten verwenden, müssen demnächst auf einiges vorbereitet sein. Wie der klassische „Kartenklau“ können Täter nach der Umsetzung des Gesetzesvorschlags ebenfalls für bis zu sechs Haft hinter den sprichwörtlichen schwedischen Gardinen landen. Die Risiken schrecken bisher noch viele Anleger ab, die eigentlich gerne Bitcoin kaufen würden.

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Ministerium setzt Hoffnung in strengere Gesetzgebung

Für viele Branchenkenner ist die Gleichbehandlung Krimineller in der traditionellen und der digitalen Finanzwelt längst überfällig. Die Politik in den Niederlanden reagiert auf die steigende Zahl gemeldeter Betrugsfälle im Land. Straftaten werden zunehmend auch im Zusammenhang mit Apps wie der Mobile App Tikkie zur Anzeige gebracht. Viele niederländische Bankenhäuser unterstützen die Zahlungs-Anwendung für mobile Endgeräte. Der zuständige Minister verspricht sich von härterer Bestrafung eine Abschreckung potentieller Täter. Nach Realisierung der Pläne muss sich zeigen, ob die Zahl der Straftaten wie erhofft zurückgehen wird. Insbesondere Privacy Coins wie Monero gelten trotz zunehmender Akzeptanz als Währungen, die bei Cyberkriminellen etwa im Darknet beliebt sind.

Featured Image: Von Michael Geiger | Pixabay