Vorheriger Artikel Bitcoin Miner leiden unter Kursverfall – wo ist die Schmerzgrenze des Systems? Nächster Artikel Home Bitcoin Miner leiden unter Kursverfall – wo ist die Schmerzgrenze des Systems? Bitcoin Miner leiden unter Kursverfall – wo ist die Schmerzgrenze des Systems? By Benson Toti - Min. gelesen Aktualisiert 16 September 2020 Die Verluste bei den Kryptowährungen belasten die Miner. Mehrere große Projekte wurden auf Eis gelegt. Aufgrund der gesunkenen Kurse ist das höchst kostspielige Mining nun nicht mehr kostendeckend möglich. Das grundlegende Problem der Miner ist schnell erklärt. Miner, wie alle anderen Unternehmen auch, müssen Umsatz und Kosten berücksichtigen. Der Erlös besteht aus den geschürften Bitcoins: Wenn ein Miner oder ein Pool erfolgreich einen neuen Block erzeugt, erhält er als Belohnung 12,5 Bitcoins. Im Durchschnitt wird alle zehn Minuten ein neuer Block erzeugt. Dadurch entstehen derzeit 1800 BTC pro Tag. Auf der Kostenseite fallen die Ausgaben für die Bereitstellung der Rechenleistung (ASICs) und der Strom, der für den Betrieb der Mining-Farmen benötigt wird, ins Gewicht. Die Kosten werden in EUR, USD, GBP usw. bezahlt, nicht in Bitcoin. Wenn der Marktwert eines Bitcoins fällt, sinken auch die Einkünfte der Miner. Bei gleichbleibenden Kosten hat ein anhaltender Wertverlust der Kryptowährung letztendlich zur Folge, dass die Gewinnschwelle nach unten durchbrochen wird. Anscheinend ist dieser Zeitpunkt gekommen. Bladetech legt Mining-Projekt auf Eis Beispielhaft für die aktuellen Schwierigkeiten der Branche ist das Unternehmen Bladetech. Auf seiner Homepage präsentiert sich der Hersteller als das erste britische Unternehmen, das einzig und allein das Mining von Bitcoin betreibt. Auf der Homepage werden für Anleger verschiedene Szenarien durchgespielt. Bei einem Bitcoin-Preis von knapp unter $11.600 beträgt die Rendite auf Jahressicht 147 %, sollte der Preis der Kryptowährung um 50 % steigen. Sogar im Falle eines Kursverlusts von 40 % wird eine Rendite von 5,5 % vorhergesagt. Ein Kursverlust von 40 %, ausgehend vom damaligen Kursniveau, würde einem aktuellen Kurs von knapp unter 7000 USD entsprechen. Es dürfte wohlbekannt sein, dass der Bitcoin-Kurs diese Marke schon deutlich unterschritten hat und nach der jüngsten Erholung sogar noch tiefer notiert. Sind Unternehmen wie Bladetech beim aktuellen Kurs noch in der Lage, mit Mining Gewinne zu erzielen? https://www.bladetec.com/ Wie die Financial Times berichtete, hat das Unternehmen angesichts der Turbulenzen an den Krypto-Märkten seine Pläne fürs Erste auf Eis gelegt. Laut dem Artikel in der FT ist Bladetech damit nicht allein. Eine große Zahl an kommerziellen Mining-Unternehmen haben ebenfalls ihren Betrieb eingestellt, ebenso wie zahllose Privat-Miner. Die FT zitiert nicht näher genannte Experten, die die durchschnittlichen Kosten für das Schürfen eines Bitcoins mit 5000 USD beziffern. Fällt der Kurs unter diese Marke, kann ein durchschnittlicher Miner keinen Gewinn mehr erzielen. Aron van Ammers, CTO des auf Kryptowährungen spezialisierten Risikokapitalfonds Outlier Ventures, sagt: „Für viele Miner ist der Kurs von Bitcoin nicht kostendeckend.“ Ist das Mining nicht mehr profitabel? Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass mit Mining im Allgemeinen keine Gewinne mehr zu erzielen sind. Als Erstes gilt es zu berücksichtigen, dass die Betriebskosten nicht für alle Miner gleich sind. An Standorten mit geringen Energiekosten und niedrigen Temperaturen, wie zum Beispiel Russland, Kasachstan oder China, ist Mining kostengünstiger möglich. Diese Entwicklung hat auch viele andere Firmen erfasst, darunter größere Mining-Unternehmen. Die US-Firma Gigawatt ist im November in Insolvenz gegangen. Bitmain, Ebang und Canaan haben ihre Börsengänge verschoben. Alex Kern, Analyst bei Fundstrat, äußerte sich wie folgt gegenüber der FT: „Miner, die früh genug eingestiegen sind, können überleben. Die anderen verfügen nicht über ausreichend Rücklagen, um die aktuelle Entwicklung zu verkraften.“ Die rückläufigen Mining-Renditen bedeuten jedoch nicht das Ende von Bitcoin. Falls das System über weniger Rechenleistung verfügt, weil Rechner ausfallen, sinkt die Hashrate. Dann dauert es im Schnitt länger, bis die Blockchain um einen Block verlängert wird. Dann nimmt nach relativ kurzer Zeit die Difficulty ab, wodurch es einfacher wird, einen Block zu erzeugen, was wiederum die Kosten senkt. Die nachstehende Abbildung zeigt, wie eng Hashrate und Difficulty miteinander verknüpft sind. Wenn Sie im aktuellen Marktumfeld als Miner einsteigen möchten, sollten Sie zuvor dennoch mit Hilfe unseres Bitcoin-Mining-Rechners Ihren potenziellen Verdienst genau berechnen. https://bitcoinwisdom.com/bitcoin/difficulty Diesen Artikel teilen Kategorien Analyse Tags Bitcoin