Vorheriger Artikel Bitcoin ist im Darknet weiter beliebt – Alarmismus ist jedoch fehl am Platz Nächster Artikel Home Bitcoin ist im Darknet weiter beliebt – Alarmismus ist jedoch fehl am Platz Bitcoin ist im Darknet weiter beliebt – Alarmismus ist jedoch fehl am Platz By Benson Toti - Min. gelesen Aktualisiert 16 September 2020 Bitcoin spielt bei Aktivitäten im Darknet weiterhin eine Rolle. Die zwischenzeitliche Schließung illegaler Marktplätze hat nicht zu einem nachhaltigen Rückgang der Verwendung geführt. Gleichwohl fällt das Volumen der illegalen Transaktionen gemessen am Marktwert von Bitcoin verschwindend gering aus. Der Branchendienst Chainalysis hat eine neue Studie veröffentlicht, der zufolge Bitcoin unverändert im Darknet eingesetzt wird. Das Darknet wird für illegale Aktivitäten genutzt. Im Jahr 2018 belief sich der im Rahmen der Studie erfasste Darknet Umsatz auf 603 Millionen USD. Dies entspricht einem Rückgang um ca. 15 % gegenüber dem Vorjahr, als 707 Millionen USD umgesetzt wurden. Den Rückgang führt Chainalysis auf die Schließung des Marktplatzes AlphaBay zurück, der durch Behörden Mitte 2017 stillgelegt wurde. Das Analysehaus weist jedoch darauf hin, dass der Rückgang nur von kurzer Dauer war. Viel von der Aktivität, die zuvor über AlphaBay abgewickelt wurde, sei durch die Schließung zu einem anderen populären Marktplatz umgeleitet wurden. Dieser habe in der Spitze das Vierfache des Alphabay Volumens vorbei erreicht. Die Autoren der Studie verweisen auf ein fundamentales Problem mit Märkten im Darknet: Wird einer geschlossen, werden andere genutzt. Darknet Aktivität hängt kaum mit Bitcoin Kurs zusammen Die Aktivität im Darknet wird in der Studie als preisunelastisch beschrieben. Das bedeutet, dass ein Rückgang des Bitcoinkurses nicht zu einem Rückgang der Aktivitäten im Darknet führt. Der Studie zufolge war der Zusammenhang zwischen Darknetaktivität und Marktperformance sogar invers. Dies könnte darauf hindeuten, dass die tatsächliche Verbreitung von Bitcoin im Darknet im vergangenen Jahr sogar schneller fortgeschritten ist als dies derzeit sichtbar ist. Dass es nicht zu einem neuen Rekordumsatz in USD kam, wäre dann allein auf den Kursrückgang zurückzuführen. In den Vorjahren war der Umsatz stets angestiegen: nach 5 Millionen USD im Jahr 2011 wurde im Jahr 2012 57 Millionen USD, im Jahr 2013 196 Millionen USD, im Jahr 2014 254 Millionen USD, im Jahr 2015 357 Millionen USD und im Jahr 2016 ganze 566 Millionen USD umgesetzt. Umsatz im Darknet sind klein im Vergleich zum Börsenumsatz Kritiker werfen Kryptowährungen wie Bitcoin häufig vor, kriminelle Aktivitäten zu ermöglichen. Nicht zuletzt wird dann eine strengere Regulierung gefordert wie zuletzt durch die europäische Wertpapieraufsicht ESMA. Im Vergleich zum Handelsvolumen an Kryptobörsen fällt die Bedeutung von Aktivitäten in Darknet allerdings sehr gering aus. Das kumulierte Bitcoin Handelsvolumen aller wichtigen Börsen dürfte an einem Tag die jemals im Darknet getätigten Umsätze übersteigen. Kann Bitcoin wirklich in erheblichem Maße in kriminelle Geschäfte involviert sein? Manches spricht dagegen. So wurde im Jahr 2008 eine Studie der Universität Linz veröffentlicht. Diese schätzte den in Deutschland im Drogenhandel jährlich anfallenden Reingewinn auf 220 Milliarden USD. Die Schätzung bezog sich auf das Jahr 2003. Würde ein erheblicher Teil solcher Geschäfte im Darknet stattfinden und mit Bitcoin bezahlt werden, müssten die Umsätze mit der Kryptowährung dort höher ausfallen. Das Analysehaus Chainalysis will Geldwäsche, Betrug und Complianceverstöße im Zusammenhang mit Kryptowährungen bekämpfen und hat dazu unter anderem eine investigative Software entwickelt. Außerdem bestehen Partnerschaften mit Cryptobörsen. Diesen Artikel teilen Kategorien Analyse Tags Bitcoin